Die Kirchturmuhr hat längst zur Geisterstunde geschlagen, die Nerven liegen blank und wir blicken mit einem stolzen Lächeln auf unser vollbrachtes Werk: die zahlreichen Stunden haben sich gelohnt. Zumindest hoffen wir das. Wir – das sind die Autoren, die hoffen, dass deren Artikel Gehör finden.
Egal, ob wir – die Autoren – für eine Zeitung oder einen Internetseite schreiben, wir wissen nie genau, wie sehr sich der Fleiß auszahlen wird, ob die Artikel durch knallharte Kritik zerfetzt werden oder ob überhaupt jemand Kenntnis von dem Artikel nimmt. Letzteres ist eines der schlimmsten Dinge, was passieren kann: wenn (scheinbar) niemand Kenntnis von dem Artikel nimmt.
Vielen vergeht die Lust, wenn sie keine Rückmeldung bekommen oder sie machen ständig den selben Fehler und bemerken es gar nicht. Dadurch leiden sowohl die Autoren, als auch die Leser, welche sich lesenswerte Artikel wünschen. Dabei ist Rückmeldung zu geben wirklich kein Hexenwerk!
Es gibt viele Arten von Feedback. Beim Print sind es beispielsweise Leserbriefe oder Gegenartikel in einer späteren Ausgabe. Vor allem durch das World Wide Web ist es einfacher denn je, Kritik zu äußern…
- Sie erinnern an die guten, alten Leserbriefe: Kommentare. Das Schreiben von Kommentaren ist nicht nur eine einfache Art, um seine Meinung zu äußern, es kann auch Spaß machen und belebt das Internet. Sie sind manchmal wichtiger und aufschlussreicher als die Artikel selbst. Denn in ihnen treffen häufig kontroverse Stellungnahmen aufeinander und Missstände kommen zur Aussprache.
- Ebenfalls eine gute Möglichkeit, seine eigene Meinung mitzuteilen, ist das Zitieren von Textabschnitten aus Artikeln (mit Angabe der Quelle) und das Aufgreifen im eigenen Blog. Das ist ähnlich den Gegenartikeln einer Zeitung. Nur, dass den Gegenartikeln im Web viel mehr Freiräume offen stehen. So gibt es zum Beispiel den erfolgreichen „BILDblog“, der fehlerhafte Artikel und Aussagen aufdeckt. Nicht nur negative Kritik wird auf Blogs geäußert, viele sprechen auch ein Lob aus und empfehlen Artikel in ihren Beiträgen, zum Beispiel dieser Beitrag bei t3n.de.
- Wenn ein Blog gute Texte schreibt, warum sollten die anderen nicht auch davon erfahren? Wer selbst einen Blog betreibt, kann seine Lieblingsseiten in einer sogenannten „Blogroll“ aufnehmen. Eine Blogroll ist eine Liste von Seiten, die ein Autor/Blogbetreiber aufgrund seiner eigenen Erfahrungen empfiehlt.
- Auf nahezu jeder Seite ist mindestens eine solche Möglichkeit gegeben: Buttons wie der grüne „retweet“-Button für Tweets bei Twitter oder die blauen „gefällt mir“-Flächen von Facebook. Wer Gefallen an einem Artikel findet, nutzt diese Funktionen und ermöglicht es seinen Freunden bei Facebook und Co., dass sie keinen guten Artikel verpassen.
- Blogs starten häufig Umfragen. So können Leser selbst aktiv werden und Initiative ergreifen, während der Autor Rückmeldung bekommt. Wird bei einer Umfrage beispielsweise gefragt, wie alt die Leser seien, dann können sich die Autoren besser auf die entsprechende Altersklasse einstellen und dementsprechend das Design der Website oder die Art der Texte anpassen. Gibt es ein Bewertungssystem, wie es beispielsweise unter Videos auf youtube.com zu finden ist – durch das Teilnehmen an den Votings, was keine zwei Sekunden dauert, werden Artikel in „bessere“ und „schlechtere“ unterteilt. Diese Einstufung ist im Sinne aller.
- „Micropayment-Dienst“ bezeichnet unter anderem Anbieter wie Kachingle und yourcent. Wobei der Dienst „Flattr“ in den letzten Monaten enorm an Beliebtheit unter den Bloggern und Lesern gewonnen hat. Wie läuft Micropayment ab? Durch den Klick auf einen Button wird dem Autor ein Cent-Betrag von dem Konto des Klickenden gutgeschrieben. Im Fall von Flattr wird das Konto im Voraus mit einem Guthaben aufgeladen und am Ende des Monats wird abgerechnet. Das Bezahlen von Artikeln ist nicht direkt „Feedback“ über Artikel, in dem Sinne, dass Kritik geäußert wird. Aber eine kleine Bezahlung bestätigt die Arbeit des Autors und motiviert ihn – vor allem bei kleinen Blogs. Da kann ich aus eigener Erfahrung sagen: selbst ein Klick, der nicht mehr Wert ist als zwei Cent, ist Motivation und Bestätigung pur!
Selbstverständlich ist es möglich, mehrere Arten von Feedback zu kombinieren und es gibt sicher die ein oder andere weitere Möglichkeit, wie Artikel zum Gesprächsthema werden.
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