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Große Veränderungen und schwierige Zeiten

Ich sitze gerade um 1:30 Ortszeit auf dem Fußboden unserer ’’Nursery’’, neben mir 2 kleine, wenige Wochen alte Mädchen, die einfach nicht schlafen wollen, die eine, weil sie gerade krank ist, die andere, weil sie einfach viel lieber in ihrem Maxi Cosi geschaukelt wird…

Die kleine Kranke hat Fieber, behält keine Flüssigkeiten in sich, niemand weiß so genau, was sie hat, ich habe die letzten 2 Tage Stunden mit ihr in den öffentlichen Kliniken verbracht…

Aber auch die restlichen Betten sind voll belegt, hier schlafen 5 weitere Babys im Alter von bis zu 3 Monaten…

Es ist meine 3. Nachtschicht innerhalb von 4 Tagen, an denen ich an 3en auch noch tagsüber gearbeitet habe.

Das ist eigentlich nicht der Normalfall, üblicherweise arbeitet man entweder tags(von 7 bis 19 Uhr) oder nachts(von 19 bis 7 Uhr), aber hier läuft im Moment alles ein bisschen anders…

Heute ist der Großteil der südafrikanischen Mitarbeiter gegangen, es gibt kein Geld mehr um sie zu bezahlen, auch Windeln und Milchpulver werden langsam knapp. Und geht man in den ’’Store Room’’, so findet man dort nicht mehr die Fülle an Nahrungsmitteln, wie noch wenige Wochen zuvor…

Im Moment stützt sich das Projekt vor allem auf Spenden und auf uns Freiwillige, und das bedeutet für uns…

…Tag und Nachtschichten, lange Arbeitszeiten (manchmal bis zu 24 Stunden), über die Weihnachtszeit zu fünft 22 Kinder im Alter von 0 bis 3 zu betreuen und pflegen, aber auch den Haushalt und Organisatorisches zu managen…

Waschen, putzen, kochen, Kinder versorgen, wickeln, füttern, baden, zum Arzt gehen, kuscheln und trösten…alles, was eben anfällt.

Der Vorschlag, das wir Freiwilligen alleine mit einem Teil der Kinder das Babyhaus weiterführen könnten, bis die Zeiten wieder einfacher werden, und unsere Chefin die neue Lizenz bekommt, kam von uns..

Jetzt haben wir 10 Kinder im Alter von 3 Wochen bis zu 1 Jahr in unserer Obhut… Eins der beiden Häuser in Richmond, in denen bis vor wenigen Tagen noch 40 Kinder gelebt haben, steht jetzt leer, in dem anderem leben wir und die Babys der Nursery…

Wir sind alleine für diese verantwortlich, jede von uns hat ’’seine’’ zwei Babys bekommen, um die wir uns tagsüber kümmern, nachts arbeitet immer einer alleine Nachtschicht mit allen Babys…

Zur Zeit und über Weihnachten leben noch 12 andere, ältere Kinder im Alter von bis zu 3 Jahren im Babyhaus, sie kommen aus den Nebenstellen in Durban und Camperdown. Für 8 Tage werden wir komplett alleine mit ihnen sein…

Obwohl die Arbeit oft sehr, sehr anstrengend und Kräfte zehrend ist, bereue ich (und auch die anderen Mädels) nicht, das wir uns dafür entschieden haben, hier zu bleiben und ­­“unser’’ Projekt zu unterstützen…

 

Die Dankbarkeit und Freude der Menschen vor Ort und vor allem, das Lächeln unserer kleinen Babys sind es definitiv wert.

 

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